AIS Deutsche Küste
Im Zeitraum von Januar 2008 bis November 2009 wurde an der deutschen Küste im Auftrag der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) ein einheitlicher Dienst für das Automatische Identifikations System (AIS) eingerichtet. Hauptauftragnehmer war die ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH, die die Entwicklung und Integration der Systeme übernahm. Die ARCHE Systeme GmbH (damals noch ARCHE Systemtechnik GmbH) war als Unterauftragnehmer für die Lieferung und Installation der Hardware verantwortlich.
Das System für den AIS-Dienst besteht derzeit aus 37 Außenstationen, die entlang der deutschen Küste und dem Nord-Ostseekanal aufgestellt sind und 3 Rechenzentren in Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Lübeck. Die Außenstationen sind für den Empfang und das Aussenden von AIS-Daten zuständig und gewährleisten eine vollständige Abdeckung der Hoheitsgewässer in Nord- und Ostsee. Die Rechenzentren sammeln und verdichten die empfangenen Informationen und ermöglichen den Abnehmern (meist die Verkehrszentralen der Wasser- und Schifffahrtsämter) ein maßgeschneidertes Lagebild. Unabhängig vom Standort kann auch ein vollständiges Lagebild der deutschen Küste zur Verfügung gestellt werden. Ebenfalls werden in den Rechenzentren alle Sendeprozesse verwaltet.
Integration und Test der Systeme erfolgten zunächst bei der ARCHE Systeme GmbH in Wilhelmshaven und wurde dort durch den Hauptauftraggeber begleitet. Im Anschluss wurden die Syteme an die Zielorte geliefert und installiert. Eine der Außenstationen soll zukünftig auf der Plattform des Offshore-Windparks BARD 1 in der Nordsee in Betrieb genommen werden. Teile der Installation wurden während der Fertigung der Plattform in der Werft in Klaipeda, Litauen, durchgeführt.
Mit Ausnahme der Außenstation auf BARD Offshore 1 sind die Systeme seit Herbst 2009 erfolgreich aktiv und versorgen die Verkehrszentralen mit AIS-Daten. Neben den 37 Außenstationen für die deutsche Küste wurden zusätzlich 5 weitere Stationen für die Versorgung des Nord-Ostsee-Kanals beauftragt. Diese wurden in das bestehende Netz integriert.
Da zum Zeitpunkt der Projektdurchführung in den Verkehrszentralen keine einheitlichen Mittel zur Darstellung der AIS-Daten vorhanden waren, wurde eine Übergangslösung für dieses Problem bei der ESG beauftragt. Die ARCHE Systeme GmbH übernahm auch für diesen Projektanteil die Lieferung und Installation der Hardware. Insgesamt wurden sieben Verkehrszentralen mit der Technik ausgestattet. Das System wurde bereits im März 2009 für den Empfangsbetrieb in einer früheren Entwicklungsphase eingeschaltet. Durch die eingerichtete Übergangslösung für die Darstellung der Daten konnten die Benutzer bereits zu diesem Zeitpunkt auf mögliche Probleme und Fehler hinweisen und das System testen.
Das Projekt wurde im November 2009 nach einer erfolgreichen Abnahme und einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber sowie dem Hauptauftragnehmer abgeschlossen.